"Jedes hinreichend mächtige formale System ist entweder widersprüchlich oder unvollständig."
Kurt Gödel
Wer die Tragweite dieses Satzes, nicht nur für die Wissenschaft selbst, sondern für jegliche Weltanschauungen versteht, der hat bereits viel gelernt. Paradoxien und Tautologien sind in gewisser Form hinzunehmen, ja gar unvermeidbar. Wir müssen auf sie bestehen, um theoretische Gebilde zu verstehen - solange sie im von uns angewandten System weniger stark oder häufig auftreten, als in anderen verfügbaren Systemen, die ebenfalls eine Erklärung für das beobachtete Phänomen liefern. Es ist nichts weiter als die Anwendung des Ockham'schen Rasiermessers auf metatheoretischer Ebene. Daher ist es durchaus plausiblel zu argumentieren, dass alles relativ sei, obwohl somit die Relativität einen Absolutheitheitsanspruch hat. Dieser paradoxe Kern verletzt die darauf aufbauende Theorie eben noch nicht. Dies könnten nur Beobachtungen, die in ihren Konsequenzen der Theorie widersprechen. Die Theorie kann sich aber niemals selbstreferentiell falsifizieren.
5 Kommentare:
Woher kommt dieser Spruch " Alles ist relativ"? Physikalisch stimmt er ja schonmal nicht, denn zumindest die Lichtgeschwindigkeit ist absolut.
Eine Frage, die mich schon immer interessiert hat: Was passiert, wenn man mit (quasi) Lichtgeschwindigkeit fährt & die Scheinwerfer einschaltet? Und was passiert mit dem Rücklicht?
Deine Scheinwerfer würden gamma-Strahlung emittieren. Wenn jemand vor dir stehen würde, hätte er innerhalb kürzester zeit Krebs, wenn er nicht überfahren wird.
Außerdem wäre das Licht immer nur einige Meter vor dem Raumschiff.
nach hinten würden die rücklichter radiowellen oder ähnliches abstrahlen.
Vom Cockpit aus betrachtet würdest du aber normales weißes Licht mit Lichtgeschwindigkeit relativ zu dir abstrahlen. Also innerhalb einer Sekunde wäre der Lichtstrahl 300000km weit vor.
Dann ist die Relation wohl eine Frage der Perspektive: Denn wenn das Licht in seiner Geschwindigkeit relativ zu mir (dem mit [quasi] Lichtgeschwindigkeit fahrenden Idioten) gleich bleibt verändert sich diese ja in seinem Verhältnis zu einem anderen Beobachter. D.h. zwar, dass die Lichtgeschwindigkeit selbst konstant bleibt, aber d.h. auch, dass die Geschwindigkeit, mit der sich das Licht bewegt, für einen Dritten stets in Relation zur Geschwindigkeit der Quelle des Lichts gesehen wird.
Nee, gerade nicht.
Licht ist für jeden Beobachter gleich schnell!
Verändern tut sich die Geschwindigkeiten aller Masse-behafteten Teilchen je nach Bezugssystem.
Dadurch das solche Phänomene rein gar nichts mit der Alltagserfahrung zu tun haben, ist es auch nicht wirklich plausibel erklärbar.
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